Das Schulprofil der Robert-Koch-Realschule Langenhagen
Atmosphäre, Dienste, Selbstverständnis, Soziales Lernen
1. Schulprofil:
Natürlich sind die Unterrichtsinhalte für alle Schulen ähnlich und vom Kultusministerium vorgeschrieben; trotzdem haben die Schulen Spielräume zur Ausbildung eigener Profile.
Die RKS versteht sich als berufsvorbereitende Schule, die eine gute Allgemeinbildung vermittelt und durch die Höhe ihres Anforderungsniveaus auch den Weg zum Abitur ermöglicht.
Viele der RKS-Absolvent(inn)en gehen nach der 10. Klasse – auch oft „trotz“ Erweitertem Abschluss – in betriebliche Ausbildungen oder besuchen Berufsfachschulen - eine sehr vernünftige Entscheidung in Anbetracht dessen, dass im heutigen (Berufs-)Bildungssystem jedem der Weg „nach oben“ offen ist, wenn sie/er leistungsbereit ist.
2. Soziales Lernen:
In jeder Schule werden neben den Fächerinhalten auch Verhaltensweisen und Einstellungen gelernt oder zumindest verstärkt bzw. abgeschwächt.
Das Kollegium ist sich daher einig im erzieherischen Leitziel der RKS:
„Robert-Koch-Schülerinnen und -Schüler
begegnen ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt mit Freundlichkeit und Respekt.“
Freundlichkeit und Respekt steht auch für Nähe und Abstand, wie überhaupt die Gegensätze den täglichen Schulalltag bestimmen: Freiheit und Grenzen, Selbstbestimmung und Pflichten, Kreativität und „Pauken“.
Das Verfolgen jeweils beider Ziele braucht Menschen, die möglichst selbstbewusst und in der Lage sind, auch Widersprüche und Gegensätze auszuhalten.
Diese Fähigkeit ist nach allem, was wir heute wissen, auch eine gute Vorbeugung gegen Gewaltbereitschaft und Drogen und hängt eng zusammen mit dem Selbstvertrauen der betreffenden Personen.
Eine der Grundfragen von schulischer Erziehung ist, welchen Beitrag die Schule dazu leisten kann; hier einige Statements der RKS rund um diese Frage:
· Anmeldung von Schülerinnen und Schülern, die auf Grund ihrer bisherigen Schulleistungen eher die Hauptschule besuchen sollten:
Leistungsstress zu haben ist ab und zu wichtig und förderlich bei der Persönlichkeitsentwicklung; ihn zu bewältigen muss man allerdings an lösbaren Aufgaben lernen, häufige Misserfolge schaden dem Selbstbewusstsein. Auswirkungen auf das Selbstvertrauen der Schüler kann haben, ob sich die Eltern bei der Anmeldung zu den weiterführenden Schulen an die Empfehlung der bisher unterrichtenden Lehrkräfte halten. Von Ausnahmen abgesehen „stimmt“ diese nach unserer Erfahrung. Da an allen Schulen am Ende der 10. Klasse alle Abschlüsse erlangt werden können und es bei guten Leistungen zu jedem Zeugnistermin einen Rechtsanspruch auf Aufstieg in die nächst höhere Schulform gibt, sollte man die Kinder an der „empfohlenen“ Schule anmelden.
· Freundliche Atmosphäre und Überschaubarkeit
Die Lehrerinnen und Lehrer der RKS wissen, dass die überwiegend freundliche Atmosphäre und die Überschaubarkeit unserer Schule zusammen mit einer angemessenen Erziehung „zu Hause“ gute Grundlagen für die Entwicklung von Selbstvertrauen sind.
· Dienste an der Schulgemeinschaft
Im Übrigen haben wir in der RKS gute Erfahrungen damit, den Schülerinnen und Schülern überschaubare Verantwortungsbereiche für den Dienst an Klassen- und Schulgemeinschaft zu übertragen. Die Einübung in das Tragen von Verantwortung mit den daraus resultierenden Pflichten (und auch Konflikten!) hat für uns einen hohen erzieherischen Stellenwert.
Neben einem Dienste-System für die Klassen und die Ordnung im Hause sind besonders hervorzuheben:
- die „Buddys“, ein vom Land gefördertes Schulprojekt, in dem Schüler für sich und andere Verantwortung übernehmen und das Schulleben bereichern,
- die Schülerarbeitsgruppen, die die Tiere der Schule (Vögel, Degus, Mäuse, Fische) betreuen,
- die Ausbildung von Schülern zu Streitschlichtern
· Kontakte zur Wirtschaft
Das Kollegium der RKS weiß durch seine traditionell guten Kontakte zu Dienstleistungsunternehmen, Handwerk und Industrie, dass die Mitarbeiter(innen) der Zukunft keine Befehlsempfänger, sondern selbstbewusst und selbständig handelnde Menschen sind. Von daher gesehen sind wir sicher, dass wir mit unseren Zielen sowohl auf das Berufsleben vorbereiten als auch menschliche Stärken fördern. Die vielen positiven Rückmeldungen, die wir von Eltern, von den Betriebsbetreuern bei den Praktika oder auch von Ehemaligen bekommen, bestärken sie in der Auffassung, dass unser Weg richtig ist.
· „PISA“ und die RKS
Die Diskussionen im Anschluss an das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler bei der letzten PISA-Untersuchung sind geprägt davon, dass vornehmlich über organisatorische Fragen des Schulwesens geredet wird. Wie wir aber zum Beispiel auch vom „PISA-Gewinner“ Finnland wissen, ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, ob eine Schule erfolgreich arbeiten kann, die Anstrengungsbereitschaft der Schülerschaft. Wenn es Eltern und Schule nicht gemeinsam schaffen, diese Einstellung zu entwickeln, können auch größte Investitionen keinen Erfolg haben.
Nach wie vor verlangen wir daher von unseren Schülerinnen und Schülern Anstrengung und Fleiß, um unseren anerkannt hohen Leistungsstandard zu erhalten. Natürlich schaffen wir zumeist, dass dabei "unter´m Strich" auch die Freude am Zur-Schule-Gehen nicht zu kurz kommt.
Stand November 2014
Verantwortlich: Thomas Kelber, Realschulrektor